Weiselzellen?
Im Frühjahr trifft man in unseren Bienenstöcken auf zahlreiche Weiselzellen, aber wie kann man sie richtig identifizieren? Handelt es sich um die Gründung eines neuen Schwarms? Handelt es sich um eine rettende Weiselzelle oder um eine Umweiselungszelle?
Arbeiterbienen bauen Weiselzellen, um einen neuen Schwarm zu bilden, was als natürlicher Schwarm bezeichnet wird. In einem Bienenstock, der sich auf das Schwärmen vorbereitet, werden zwischen 2 und 20 Weiselzellen identifiziert. Dies ist der natürliche Prozess der Teilung des Bienenvolks. Die alte Königin wird mit der Hälfte der Bienen ausfliegen, während der andere Teil die Aufzucht des zukünftigen Schützlings übernimmt.
Wenn die Königin plötzlich verschwindet, oft infolge einer falschen Handhabung des Imkers, sind die Bienen verwaist und sind gezwungen dringend Weiselzellen zu bauen. Diese werden aus fastenden Larven, die weniger als drei Tage alt sind, gebaut, die mit Gelée Royale gefüttert werden, um zu Königinnen zu werden. Aus diesen Weiselzellen wird in den nächsten Tagen eine Königin geboren. Warum sind die ersten drei Tage so wichtig? Ganz einfach, weil die Larve in den ersten drei Tagen mit Gelee Royale gefüttert wird, dass dann in den nächsten drei Tagen durch eine Mischung aus Honig und Pollen ersetzt wird. Eine Königin wird während ihres gesamten Wachstums und ihres Erwachsenenlebens mit Gelee Royale gefüttert. Meistens werden diese Weiselzellen am Boden oder an den Seiten des Rahmens gebaut.
Die sogenannte Rettungszelle ist ganz einfach eine Weiselzelle, die vor allen anderen Zellen schlüpfen wird. So kann der Imker die anderen noch nicht geöffneten Weiselzellen retten, bevor diese Königin die Gelegenheit nutzt, um sie zu zerstören.
Im Herbst kann man auch Weiselzellen im Bienenstock finden. In diesem Fall handelt es sich nicht um eine Vorbereitung auf das Schwärmen, sondern eher um ein Umlarven. Worin besteht der Unterschied? Die Bildung von Weiselzellen im Falle eines Umlarvens ist auf die schlechte Legequalität der aktuellen Königin zurückzuführen (die wahrscheinlich zu alt ist). Aus Sicherheitsgründen, dass das Bienenvolk im Winter nicht ohne Königin dasteht, tauschen die Bienen sie im Herbst aus, um das Überleben des Bienenvolks bis zum Frühjahr zu sichern. Seien Sie also beruhigt: Ihre Bienen werden den Bienenstock nicht verlassen, sondern nur ihre Königin wechseln.
Und man hört auch von künstlichen Weiselzellen? Nein, es handelt sich nicht um eine Plastikkönigin, sondern um eine Königin, die vom Imker freiwillig gezüchtet wurde. Dies geschieht auf einem Zuchtrahmen, in dem sich etwa zwanzig künstliche Zellen, die sogenannten Näpfchen, befinden. In diese Näpfe setzt der Imker eine junge Larve ein, die weniger als 24 Stunden alt ist und aus einem selektierten Bienenvolk stammt ,das die gewünschten genetischen Vorteile aufweist, die erhalten werden sollen. In einen verwaisten Bienenstock bauen dessen Bienen auf den kleinen Näpfen, in denen sich die Larven befinden, Weiselzellen. Der Aufzuchtzyklus ist dann derselbe wie bei einem natürlichen Schwärmen (aber vom Menschen gesteuerten)!
Beobachtung von großen Alveolen?
Haben Sie in den letzten Tagen große, wabenförmige Zellen in der Brut bemerkt, die wie Honigpops aussehen? Keine Panik, das ist normal: Es handelt sich um die Männchen, die sogenannten Drohnen.
Auch sie werden in Waben aufgezogen, aber sie sind größer als eine Honigbiene.
Die Drohne ist gedrungen und ihr Brustkorb ist mit Haaren bedeckt. Sie ist auch an ihrem Kopf mit den beiden großen, sich berührenden Kulleraugen zu erkennen. Seine Hauptrolle im Bienenstock besteht darin, bei der Befruchtung der Königinnen das Erbgut seiner Mutter weiterzugeben. Ein Männchen kann jedoch nicht die Königin seines Bienenstocks (die seine Mutter ist) befruchten. Es wird nach draußen gehen, um Königinnen aus anderen Bienenstöcken zu befruchten.
Im April kann man viele Drohnen in den Bienenstöcken beobachten, manchmal sind sogar ganze Rähmchen damit gefüllt. Meistens finden Sie die männlichen Zellen jedoch im unteren Bereich der Brutrahmen, auf einer Breite von 5 bis 10 cm.
Die Drohne hat einen längeren Lebenszyklus als die Königin und die Honigbiene. Sie beginnt mit dem Ei-Stadium, das drei Tage dauert. Sie wiegt dann 0,16 mg. Am vierten Tag wird sie zur Larve, bis sie sich am zehnten Tag in eine Nymphe verwandelt. Die Larve kann bis zu 2.200 Mal schwerer werden und am 13. Tag 350 mg erreichen.
Insgesamt dauert es 24 Tage, bis unsere Drohne geboren wird. An diesem Tag wird sein Gewicht zwischen 200 und 230 mg betragen. Ja, er hat abgenommen! Der Gewichtsverlust zwischen dem Larvenstadium und seiner Geburt ist auf die Ausscheidungen und den Bau des Kokons zurückzuführen.
Wie sieht es mit der Nahrung aus? Im Gegensatz zu den Arbeitsbienen können sich die Männchen schon in den ersten Tagen ihres Lebens selbstständig ernähren. Wie die Honigbiene werden sie mit einem Brei, einer Mischung aus Honig und Pollen, gefüttert. Wenn sie hungrig sind, gehen sie direkt zu den Honigvorräten und holen sich diese nach Belieben bis zu ihrem Tod.
Drohnen machen ihren ersten Flug zwischen dem 5. und 8. Tag ihres Erwachsenenlebens. Nicht alle Männchen kehren zu ihrem eigenen Bienenstock zurück, denn es kommt sehr oft vor, dass sie in einem anderen Bienenstock aufgenommen werden. Das bringt eine große genetische Vielfalt mit sich und vermeidet so die Gefahr der Inzucht.
Die sexuelle Entwicklung der Drohne beginnt sehr früh. Zwischen dem 10. und 15. Tag erlangt sie die Geschlechtsreife. Sie lebt dann etwa 40 Tage.
Die Bienen eliminieren die Männchen am Ende der Saison. Da sie immer weniger Nektar sammeln und die Befruchtungsphase vorbei ist, werden die Drohnen aus dem Stock vertrieben. Die Arbeiterinnen verweigern ihnen den Zutritt und stechen sie sogar, wenn sie hartnäckig sind.
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