Bienenfutter im Vergleich

Den Imkern steht heute eine ganze Reihe verschiedener Bienenfutter zur Verfügung. Neben der klassischen selbst zubereiteten Zuckerlösung und dem seit Langem bewährten Fertigfutter auf Saccharosebasis finden seit einigen Jahren auch Stärkeverzuckerungsprodukte Verwendung. Die vorliegende Ausarbeitung stellt die Ergebnisse wissenschaftlicher Fütterungsversuche mit Fertigfutter auf Saccharose- bzw. Stärkebasis vor.

Bienenfutter im Vergleich

Den Imkern steht heute eine ganze Reihe verschiedener Bienenfutter zur Verfügung. Neben der klassischen selbst zubereiteten Zuckerlösung und dem seit Langem bewährten Fertigfutter auf Saccharosebasis finden seit einigen Jahren auch Stärkeverzuckerungsprodukte Verwendung. Die vorliegende Ausarbeitung stellt die Ergebnisse wissenschaftlicher Fütterungsversuche mit Fertigfutter auf Saccharose- bzw. Stärkebasis vor.

Honig: Das natürliche Bienenfutter

Das natürliche Futter ist Honig, den die Bienen aus den gesammelten Rohstoffen Nektar und Honigtau bereiten. Diese Rohstoffe enthalten je nach Trachtquelle im Wesentlichen Fructose, Glucose und Saccharose (Rüben- oder Rohrzucker), in geringen Mengen auch Maltose und andere Zuckerarten. Fructose, Glucose und Saccharose sind daher die wichtigsten Bienennährstoffe.

Einige Honige, wie z. B. Rapshonig und melezitosehaltige Honige, sind aufgrund ihrer kristallisationsneigung für die Überwinterung weniger geeignet. Auch hohe Asche- und Farbstoffgehalte, wie sie typisch für die meisten Wald-, aber auch für einige Blütenhonige sind, belasten das Darmsystem und können bei langem Wintersitz zu Ruhrerscheinungen führen.

Zuckerlösung (Saccharoselösung)

Der klassische Ersatz für Honig ist die Zuckerlösung. Hier wird in der Regel Zucker mit Wasser im Verhältnis 3:2, seltener 1:1 gemischt. Dieser Zucker ist chemisch mit der in den Honigrohstoffen Nektar und Honigtau enthaltenen Saccharose identisch. Die Biene besitzt deshalb auch die notwendigen Stoffwechselenzyme wie Invertase, um Saccharose als Nährstoff gut nutzen zu können. Die Herstellung von Zuckerlösung ist generell mit einem hohen Arbeitsaufwand verbunden. Beachtet werden muss auch die mikrobiologische Instabilität eines solchen Futters, die zu einer begrenzten Lagerfähigkeit und somit einer begrenzten Verwendungsdauer der angesetzten Zuckerlösung führt. Hierdurch kann eine ehrfache Zubereitung des Futters notwendig werden.

FÜTTERUNG

Bienenfutter auf Saccharosebasis

Seit Jahrzehnten werden von der Südzucker AG Mannheim/Ochsenfurt Bienenfutter auf Saccharosebasis hergestellt. Es handelt sich hierbei um Fertigfutterprodukte, die sämtliche Fütterungsbedürfnisse der Bienen abdecken. Imkern bieten sie größtmögliche Erleichterung, da diese Fertigfutter ohne weitere Aufbereitung direkt verfüttert werden können.

APIINVERT®

APIINVERT® ist ein flüssiges Produkt aus Saccharose und ihren Bausteinen Fructose und Glucose – den Substanzen, die mehr als 90 % der Trockenmasse von lütenhonigen ausmachen. APIINVERT® enthält keine Zuckerarten, die darmbelastend wirken. Der hohe Anteil an Fructose hält die Kristallisationsneigung in der Wabe auch bei niedrigen Temperaturen gering. Ein Verhungern der Bienen auf voller Wabe kann somit nahezu ausgeschlossen werden. APIINVERT® ist aufgrund seiner Zusammensetzung ein ideales Bienenfutter, insbesondere für die Wintereinfütterung.

APIFONDA®

APIFONDA® ist ein hauptsächlich aus Saccharose bestehendes pastöses Fertigfutter. Es enthält mikrofeine Kristalle, die jeweils von einem dünnen Sirupfilm umgeben sind. Hierdurch können sie von den Bienen mühelos abgetragen und direkt durch den Schlund aufgenommen werden. Der zuckerhaltige Futterteig APIFONDA® eignet sich perfekt zur Fütterung von Bienen nach dem Winter, als Frühlingsreizung. Er kann auch zur frühen Wintereinfütterung verwendet werden (vor allem in Regionen mit warmem Klima). Außerdem können Sie APIFONDA® zur Trachtlückenfütterung verwenden, wenn Sie Ihren Bienen einen zusätzlichen Energieschub verleihen möchten.

Bienenfutter auf Stärkebasis

Seit Mitte der 90er-Jahre sind auch Produkte auf Stärkebasis auf dem Markt. Sie setzen sich aus unterschiedlichen Anteilen an Glucose, Maltose sowie den höhermolekularen Maltooligosacchariden und Isomaltooligosacchariden zusammen. Von diesen Stoffen kommt nur Glucose in größeren Anteilen in Honigen vor; Maltose kann bis zu 8 % ausmachen. Die übrigen Oligosaccharide sind in Honigen nur in Spuren vorhanden. Futtermittel auf Stärkebasis sind somit insgesamt weniger den natürlichen Nährstoffen der Bienen nachempfunden. Einige dieser Produkte enthalten zudem herstellungsbedingt hohe Asche- und Farbstoffgehalte. Insgesamt sind Futter auf Stärkebasis daher weniger gut verträglich.

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