Der Imker des Monats
Mathieu DOMECQ
Chefredakteur des Imkers des Monats und des Blogs
Der Juni ist manchmal kritisch für die Reserven des Bienenvolks. Deshalb muss der Nahrungsbestand überwacht und die Legeaktivität der Königin angeregt werden, um in den nächsten Wochen möglichst viele nektarsammelnde Bienen zu erhalten. Wir werden uns gemeinsam die für den Monat geplanten Arbeiten ansehen, bevor wir uns in diesem Artikel die befruchtete Königin genauer anschauen.
Schon gewusst? Ein Bienenstock benötigt etwa 10 Liter Wasser pro Jahr, um die Larven zu versorgen und den Bienenstock im Sommer zu kühlen. So kann eine Sammelbiene pro Reise 25 mg Wasser transportieren.
Arbeiten in diesem Monat
In diesem Monat geht die Arbeit des Imkers an seinen Bienenstöcken langsamer vonstatten! Hier sehen Sie eine Zusammenfassung der Imkerarbeiten für den Monat Juni:
– Die Bienenvölker füttern: Wie jedes Jahr gibt es Gebiete, wie z. B. im Süden, wo der Nektar fehlt. Zwischen der Akazien- und demnächst Lindenblüte müssen die Bienenvölker einige Wochen hungern. Dies führt in einigen Bienenstöcken, die möglicherweise keinen Honig mehr besitzen, zu Mangelernährung. Um die Reserven aufzufüllen und die Legekraft der Königin weiter zu steigern, ist es wichtig, den Sirup Apiinvert® zu füttern und/oder zusätzlich ein Apifonda® Brot in den Bienenstock zu legen.
Um im Sommer starke Völker zu haben, ist im Juni maximale Legeleistung gefragt. Ein Mangel an Nahrung kann böse Folgen für die Überwinterung haben.
– Die Waben fertigstellen: Es ist der letzte Monat für unsere Bienen. Wenn Sie das Wachs auch für junge Schwärme nutzen müssen, damit diese größer werden, stellen Sie Ihre gewachsten Rahmen inmitten der Brut auf (jeweils höchstens 1–2 Rahmen).
Ein Anfänger muss sein Bienenvolk schnell im gesamten Bienenstock wachsen lassen, indem er neue Rahmen hinzufügt, bevor er die Zarge einsetzt. Indem Sie den Sirup täglich etwa alle 10 Tage geben, helfen Sie dem Bienenvolk zu wachsen.
– Den Bienenstock vergrößern: Abends werden Sie feststellen, dass einige Bienenvölker unter dem Flugbrett wie beim Ausschwärmen eine Bienentraube bilden. Man sagt, sie machen „den Bart“. Dies wird entweder durch Platzmangel verursacht (fügen Sie dann eine Zarge hinzu) oder weil es im Bienenstock zu heiß ist. Dann können Sie einen stark belüfteten Boden einlegen, wenn dies nicht bereits der Fall ist.
Die Blüten des Monats
Im Juni genießen Ihre Bienen Linde, Kastanie, Brombeeren und Lavendel.
Die Produktion von Lavendelhonig wird der Provence zugeschrieben. Dabei handelt es sich um einen milden, fast weißen Honig im Gegensatz zu Kastanienhonig, der dunkel ist, holzige Aromen hat und als heilend bekannt ist.
Die Blüte des Lindenholzes ergibt einen zarten bernsteinfarbenen Honig mit minzigen Aromen.
Eine Königin einführen
Wenn Sie sich zuletzt um eine Teilung bemüht haben, ging es Ihnen vielleicht auch so: keine Königin, keine Legeleistung oder sogar ein aus Drohnen bestehender Bienenstock.
Ja, in der Regel gehen 5–10 % der Königinnenzüchtungen schief. Manchmal konnten die Bienen keine Königszellen bilden, da Sie nicht ausreichend junge Larven in die Teilung eingebracht hatten. In anderen Fällen wurde eine Königin geboren, aber während ihrer Befruchtung wurde sie von einem Vogel gefressen oder konnte ihren Bienenstock nicht mehr finden.
Wenn Sie eine alternde Königin besitzen, die nicht mehr gut legt, sollten Sie diese austauschen, da sie möglicherweise den Winter nicht übersteht. Dazu muss sie getötet werden. Einige behaupten, man solle sie auf dem Einführbehälter zerdrücken, um den Bienen zu verdeutlichen, dass ihre Königin tot ist und eine neue ihre Aufgaben übernimmt.
Sie stehen also vor einem verwaisten Bienenstock ohne Königin. Bestenfalls können Sie in dieser Jahreszeit eine befruchtete Königin in diesen Bienenstock geben. Da noch Bienen sowie die mit Pollen und eingelagertem Honig gestreckten Rahmen vorhanden sind, wäre es schade, wenn Sie dieses kleine Volk aussterben lassen würden.
Befruchtete Königinnen finden Sie bei den Bienenzüchtern, wobei eine Königin ca. 40 € kostet. Sie wird mit einigen Begleitbienen in einen Behälter gegeben. Dieser Behälter ist mit einem Kandisstopfen verschlossen. Indem Sie diesen in den Bienenstock setzen, öffnen die Bienen diesen Stopfen innerhalb von 48 Stunden, um die Königin und ihre Bienen zu befreien. Nach der Befreiung beginnt sie sehr schnell zu legen und Ihr Bienenstock ist gerettet. Denken Sie jedoch daran, ihm etwas Apiinvert® Sirup zuzuführen, um die Legekraft der Königin zu steigern.
Damit das Einführen funktioniert, sollten Sie darauf achten, dass sich im Bienenvolk weder eine Königin noch Königszellen befinden (andernfalls müssen diese vernichtet werden). Wenn der Bienenstock fast nur aus Drohnen besteht (hohe Anzahl von männlichen Bienen), schütteln Sie alle Rahmen in 10 Meter Entfernung vom Bienenstock, damit die männlichen Tiere und die legenden Bienen herunterfallen. Der Rest des Bienenvolks kehrt sofort in den Bienenstock zurück. Sie können den Behälter nach 1 Stunde einsetzen.
Wie setze ich den Behälter ein? Legen Sie ihn einfach oben auf die Rahmen in die Mitte der Bienentraube. Achten Sie darauf, dass der Wachsdeckel, der das Futter verschließt, entfernt wird. Stellen Sie anschließend Ihren Futterapparat umgekehrt auf, um Platz für den Behälter zu schaffen. Nach 15 Minuten können Sie nachschauen: Die Bienen sollten den Behälter umgeben, was zeigt, dass sie die Königin akzeptieren.
Ich musste diese Woche einige Königinnen in Bienenstöcke einführen, in denen die Teilung nicht funktioniert hatte. Hier sehen Sie ein Foto der durchzuführenden Maßnahme:
Ein aus Drohnen bestehender Bienenstock
Es handelt sich um einen Bienenstock, der ohne das Eingreifen des Imkers keine Zukunft hat. Ohne genetisches Material (Eier) kann keine Königin geboren werden. Dann beginnen die Arbeiterinnen zu legen. Da sie jedoch nicht befruchtet wurden, werden nur männliche Tiere geboren.
In diesem Fall müssen alle Rahmen ausgeschüttelt und eine Königin eingeführt werden (siehe vorherigen Artikel).
Manchmal finden Sie in der männlichen Brut eine Königszelle. Mit etwas Glück entsteht daraus eine Königin, aber oft versteckt sich hier ein „König“. Diese männliche Larve, die zur Königin geworden ist, kann nicht befruchtet werden.
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DIE BIENENSTÖCKE VON MATHIEU
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